Erste Hilfe: So rettest du deiner Balsam, wenn er zu hart oder weich ist!
Deine Balsam-Konsistenz macht dir Sorgen? Dann ist dieser Artikel hier genau richtig für dich, denn ich verrate dir, was du machen kannst, wenn dein Balsam zu hart oder weich geworden ist!
Was ist die perfekte Balsam-Konsistenz?
Das ist so gar nicht so einfach zu sagen und führt zu vielen Diskussionen in verschiedenen Facebook-Gruppen zum Thema „Kosmetik selbstgemacht“. Es kommt immer auf die persönlichen Vorlieben darauf an und auch auf den Verwendungszweck!
So möchte ich zum Beispiel einen Brustbalsam möglichst weich und cremig, einen Lippenbalsam aber etwas fester, sodass ich wirklich nur eine kleine Menge auf den Fingern habe, wenn ich ihn auftrage. Wieder eine andere Konsistenz wünsche ich mir zum Beispiel bei einem Fußbalsam oder Handbalsam.
Wie du siehst, die perfekte Konsistenz zu erreichen, bedeutet für jede Anwendungsform und jeden Anwender etwas anderes!
Wenn du nun ein Rezept aus einer Zeitschrift, einem Buch oder dem Internet nachmachst, kann es sein, dass der Balsam für den Rezept-Ersteller perfekt ist, während er für dich eben zu hart oder weich ist.
Oder du hast dich vielleicht auch einfach nur vertan beim Abwiegen oder falsch umgerechnet und stehst dann vor dem gleichen Problem, dass eben dein Balsam zu hart oder zu weich ist.
Egal wie herum, du kannst deinen Balsam ganz einfach auf die für dich perfekte Konsistenz bringen!
Die Grundrezeptur eines gelungenen Balsams
Die Grundrezeptur eines Balsams sind 10% Bienenwachs – also zum Beispiel 100g Öl und 10 g Bienenwachs.
Dies ist die Faustformel, die du dir merken solltest.
Je nachdem welche Öle du verwendest und mit welchem Wachs du arbeitest oder ob du Buttern zugibst, verändert sich das Grundrezept natürlich.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann ist mein Onlinekurs „Naturkosmetik für Anfänger“ ideal für dich.
Im Kurs besprechen wir nicht nur ganz genau, wie du einen Balsam herstellst, der GENAU deinen Wünschen entspricht, sondern auch, wie du Ölauszüge, Tinkturen (mit oder ohne Alkohol) oder deine erste Creme herstellst.
Wenn dein Balsam zu hart ist
Hast du ein Rezept nachgemacht oder etwas Neues probiert und dein Balsam ist zu hart?
Dann hast du jetzt zwei Möglichkeiten, entweder du verwendest den Balsam bis er leer ist und notierst in deinem Rührtagebuch, dass du das nächste Mal weniger Wachs verwendest, oder du schmilzt den ganzen Balsam noch einmal ein und gibst etwas mehr Öl hinzu.
Wenn dein Balsam zu weich ist
Hier haben wir den genau umgekehrten Fall, aber du hast wieder beide Möglichkeiten: Entweder weiterverwenden oder noch einmal einschmelzen.
Beim Schmelzen gibst du dann allerdings etwas mehr Wachs hinzu, sodass dein Balsam fester wird.
So gehst du beim Schmelzen deines Balsams vor
Wenn du noch nicht viel Erfahrung mit der Herstellung von Balsamen hast, sodass du dich noch nicht auf dein Bauchgefühl verlassen kannst, dann rate ich dir die Konsistenz des nochmals geschmolzenen Balsams vor dem Abfüllen zu testen.
Das ist ganz einfach, denn du machst einfach einen Tröpfchen-Test – ähnlich wie bei Marmelade!
Somit kannst du bei jeder Herstellung die Konsistenz genau überprüfen und anpassen!
Tröpfchen-Test
- Du erhitzt den vorhandenen Balsam im Wasserbad auf maximal 60°C.
- Sobald alles geschmolzen ist, gibst du wahlweise etwas Öl hinzu (wenn dein Balsam vorher zu hart war) oder etwas Wachs (wenn der Balsam vorher zu weich war).
- Wenn alles gut vermengt ist, gibst du ein kleines Tröpfchen auf einen Teller und lässt den Balsam abkühlen, ist stelle ihn dazu für ganz kurze Zeit in den Kühlschrank. Sobald er abgekühlt ist, probierst du den Balsam. Wenn der Balsam zu fest ist, dann verlängerst du die Mischung wieder mit etwas Öl, damit sie weicher wird. Wenn der Balsam zu flüssig ist, dann gibst du noch etwas Wachs hinzu, damit der Balsam fester wird.
- Den Test kannst du jederzeit wiederholen, bis du die für dich perfekte Konsistenz gefunden hast.
- Wenn alles passt, füllst du den Balsam in die vorbereiteten Tiegelchen ab und du hast nun endlich die perfekte Konsistenz.
Und du?
Kanntest du den Trick mit dem Tröpfchen-Test schon oder ist das etwas ganz Neues für dich? Hinterlass mir doch einen Kommentar – ich bin gespannt!
Alles Liebe,
Julia
Bitte beachte: Die von mir zur Verfügung gestellten Informationen werden mit aller Sorgfalt zusammen getragen. Die Rezepte sind ausschließlich auf gesunder, intakter Haut anzuwenden und die Anwendung der Rezepte erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr. Die vorgestellten Inhalte in Bezug auf Hautpflege, Hausmittel, ätherische Öle oder Heilkräuter ersetzen keinen Besuch beim Arzt! Bei Schwangeren und Kindern sowie bei Vorerkrankungen vorab eine Anwendung oder Einnahme mit dem Arzt abklären.
In keinem Fall hafte ich oder mit mir verbundene Gesellschaften oder deren Inhaber/Angestellte für Personen-, Sach- und Vermögensschäden oder Verluste irgendwelcher Art. Eingeschlossen sind direkte, indirekte oder Folgeschäden.
Super Tipp, vielen Dank!
Hallo Daniela,
super gerne! <3
Alles Liebe,
Jules
Hallo Jules!
Ich hab mich beim Rezept vertan und leider die 10-fache Menge an Wachs verwendet, dadurch ist die Creme nun sehr hart geworden.
Einschmelzen ist zwar kein Problem, aber ich sollte wahrscheinlich dann auch die anderen Zutaten verzehnfachen und nicht nur das Kokosöl, richtig?
Danke für Deinen Rat.
LG
Chris
Hallo Chris,
ui, ja, das kann schon mal vorkommen 😀
Hier kommt es jetzt darauf an, welchen Balsam du gemacht hast. Damit das Rezept in sich geschlossen ist, macht es natürlich Sinn, dass du auch alle anderen Mengen verzehnfachst. Die Frage ist jedoch, ob du diese zehnfache Menge auch innerhalb der Haltbarkeit aufbrauchen kannst. Überleg dir also am besten gleich mal, wen du damit beschenken kannst. 🙂
Ich wünsche dir gutes Gelingen und stehe dir für weitere Fragen gerne zur Verfügung!
Alles Liebe,
Julia
moin moin aus Bremerhaven
Mit Freude las ich den Beitrag.
lange mache ich Creme nach Maria Treben. Na ja die Konsistenz ist schon immer ein Problem gewesen. immer zu fest.
Danke für den Tipp
Liebe Grüße Sabine Jagomast
Liebe Sabine,
ich freue mich, dass dir der Beitrag hilft!
Gaaaaaanz liebe Grüße,
Julia
Hallo Jules,
Ich habe mit den folgenden Zutaten eine feste Handcreme hergestellt, möchte aber lieber eine weiche (wie aus der Tube), cremigere Konsistenz. Wie kann ich das jetzt noch ändern?
Hier die Zutaten:
50g Sheabutter
14g Bienenwachs
37,5g Mandelentzündung
12,5g Jojobaöl
Oder bekommt man die weiche Konsistenz nur ohne Bienenwachs hin?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da es sich um ein Geschenk zu Weihnachten handelt.
Liebe Grüße
Ela
Hallo liebe Ela,
ich hol mal ein bisschen aus: Möchtest du eine weiche Handcreme, wie aus der Tube, dann sprechen wir hier von einer Creme, also einer Emulsion, die aus Wasser- und Ölphase besteht.
Diese festen Körperprodukte sind streng genommen Balsame, die einen hohen Anteil an Konsistenzgeber haben, damit sie fest in der Hand sind, dann aber bei Berührung schmelzen.
Du kannst deine feste Hand“creme“ weicher bekommen, in dem du es noch einmal einschmilzt und zusätzlich Öl hinzufügst, wie viel hängt von deinem Wunsch ab. Damit erzielst du eine weichere, streichfähige Konsistenz. Umso mehr Öl du zusätzlich hinzufügst, umso weicher wird dein Produkt werden.
Falls du jetzt nicht groß herumexperimentieren möchtest und noch Sheabutter übrig hast, kann ich dir noch folgenden schnellen Tipp geben: Schlage die Sheabutter mit dem Mixer auf und füge schlückchenweise Öl hinzu, während du weiter mixt. So erzielst du eine sehr weiche, „cremige“ Konsistenz.
Ich schicke dir ganz liebe Grüße,
Julia
Prima, der Tip ist Spitze. Werde den Balsam aus den Tiegeln nochmals erwärmen und Jojobaöl hinzufügen. Dankeschön
Sehr gern liebe Monika und gutes Gelingen!
Alles Liebe,
Julia