Kräuterwissen: Schafgarbe (Achillea millefolium)
Soldatenkraut, Augenbraue der Venus und Achillea Millefolium – die Schafgarbe hat viele Namen! Um genau diese wundervolle Heilpflanze, die du in vielen Wiesen oder an Wegesrändern findest, geht es im heutigen Kräuterwissen!
Schafgarbe – Name und Herkunft(1)
Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütengewächse und stammt ursprünglich aus Europa und Westasien.
Sie wächst wild auf Wiesen oder an Wegrändern und ist sehr genügsam und widerstandsfähig. Selbst mit Hitze oder Kälte kommt sie klar – nur Staunässe mag sie nicht.
Ihre vielfältigen Namen weisen schon darauf hin, dass die Schafgarbe in verschiedenen Gebieten und zu verschiedenen Zeiten als Heilpflanze verwendet wurde.
Ihr lateinischer Name „Achillea millefolium“ weißt angeblich sogar auf Achilles hin, der von der Göttin Aphrodite die Schafgarbe erhalten haben soll, um seine verletzte Ferse zu heilen.
Wissenswert: Im Krieg kannte man die Schafgarbe als „Soldatenkraut“ und es wurde verwendet um verletzte Krieger oder Soldaten bei der Wundheilung zu unterstützen. (2) Dessen war sich auch Hildegard von Bingen bewusst, denn sie hat das Kraut auch als Pulver bei Wunden im Inneren des Körpers empfohlen.(1)
Ich persönlich habe die Schafgarbe bei einer meiner ersten Kräuterwanderungen als „Augenbraue der Venus“ kennengelernt, da ihre wunderschönen Blätter fast wie eine Augenbraue aussehen.
Seitdem weiß ich genau, welche Pflanze die Schafgarbe ist, die „Augenbraue“ hilft mir dabei!
Merkmale der Schafgarbe(2)
Das Kraut hat einen aufrechten Wuchs und wird bis zu 80cm hoch.
Ihre Blätter (die Augenbrauen der Venus) sind fiederschnittig.
Die Blütezeit ist von Juni bis September.
Spannendes Detail: Blüten gibt es in Weiß und Rosa!
Inhaltsstoffe(3)
Die Schafgarbe enthält Bitterstoffe, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide und verschiedene Mineralien. Vor allem Kalium ist hier enthalten.
Wirkung(3)
Neben ihrer bereits oben beschriebenen Verwendung bei Wunden (innerlich und äußerlich), wo sie blutstillend wirkt, wirkt sie außerdem noch:
- appetitanregend
- desinfizierend
- entzündungswidrig
- krampfstillend (zB Menstruation)
Durch ihre Bitterstoffe wird die Pflanze gerne auch als Mittel bei Magen- und Darmbeschwerden und zur Anregung der Nierentätigkeit verwendet.
Hinweis: Es gibt Menschen, die bei der Berührung mit Schafgarbe Hautausschläge bekommen. Bei Unverträglichkeiten gegen Schafgarbe nicht anwenden!
Verwendung(4)
Als Tee kommt die Schafgarbe entweder pur oder als Teemischung zum Einsatz als Magentonikum oder auch bei Unterleibskrämpfen.
Gerade bei Unterleibskrämpfen kann auch ein Sitzbad sehr hilfreich wirken.
Als Kompresse soll sie die Venenwände stärken und entzündete Gelenke heilen.
Und aus Frischpflanzenauflage soll sie die Heilung fördern.
Tipp: Auch in der Küche ist das Kraut gerne gesehen: Die Frühlingsblätter können zur Zubereitung von Kräutertopfen (-quark), im Salat oder auf Brot gegessen werden.(2)
Und du?
Wozu nutzt du die Schafgarbe? Hast du sie in deinem Garten?
Hast du sie schon einmal gegessen oder nutzt du sie nur als Heilpflanze?
Hinterlass mir einen Kommentar – ich bin gespannt, wie die Schafgarbe in dein Leben passt!
Alles Liebe,
Jules
Quellen:
(1) Guttmann, Johannes: Auf der Sonnenseite. St. Pölten – Salzburg: Residenz Verlag, 2008, S. 106
(2) Bohne, Volk, Dittus-Bär: Kräutergarten. Stuttgart: Eugen Ulmer KG, 2009, S. 215
(3) Pahlow, M.: Das große Buch der Heilpflanzen. Hamburg: Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co KG, 2013, S. 275-277
(3) Burckhardt, Coco: Alles auf Wildpflanzen. Stuttgart: Eugen Ulmer KG, 2013, 2015, S. 206-207
Bitte beachte: Die von mir zur Verfügung gestellten Informationen werden mit aller Sorgfalt zusammen getragen. Die Rezepte sind ausschließlich auf gesunder, intakter Haut anzuwenden und die Anwendung der Rezepte erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr. Die vorgestellten Inhalte in Bezug auf Hautpflege, Hausmittel, ätherische Öle oder Heilkräuter ersetzen keinen Besuch beim Arzt! Bei Schwangeren und Kindern sowie bei Vorerkrankungen vorab eine Anwendung oder Einnahme mit dem Arzt abklären.
In keinem Fall hafte ich oder mit mir verbundene Gesellschaften oder deren Inhaber/Angestellte für Personen-, Sach- und Vermögensschäden oder Verluste irgendwelcher Art. Eingeschlossen sind direkte, indirekte oder Folgeschäden.
Ich lege die Schafgarbenblätter gerne auf mein selbst gebackenes Brot, da sie auch bei hohen Temperaturen im Ofen nicht verbrennen.
Hallo liebe Susi,
danke für den Tipp, das finde ich klasse! <3
Werde ich bald mal Testen!
Alles Liebe,
Jules
Hallo ..
Ich mache aus der Schafgarbe eine Salbe und ich nehm sie nach dem duschen..einfach herrlich.
Sie tut mir sehr gut…Liebe Grüße..
Hallo liebe Mathilde,
1.) was für ein wunderschöner Name! 😍
2.) Danke für den Tipp, muss ich auch ausprobieren! Was hast du denn in deiner Salbe drinnen? Nur Schafgarben-Mazerat und Wachs?
Alles Liebe,
Jules
Es gibt einen alten Spruch:
„Schafgarbe im Leibe tut wohl jedem Weibe“
In der Hauptsache nutze ich sie zum Tee, weil sie eine große Bandbreite an Wirksamkeit hat, nicht nur innerlich auch äußerlich zur Wundwaschung oder auch als Bad bei Hautproblemen.
Bei uns kommen die jungen Blättchen in den Frühlingssalat und in den Quark.
Ich habe lange Jahre auch eine Salbe hergestellt in Kombination mit Wegerich – hervorragendes Mittel bei Hämorrhoiden
Ich finde es wunderbar, wie sehr du die Kräuter in deinem Alltag einsetzt liebe Ilona! <3
Die Schafgarbe ist im Sommer im Wildkräutersalat drin, mache Bitterpulver, Mazerat, Salbe
Liebe Barbara,
uiiiii, das klingt herrlich!
Bitterpulver hab ich noch nie gemacht, sollt ich mir mal anschauen! Danke für den Tipp!
Alles Liebe,
Julia
Angeblich soll die rosa Schafgarbe mehr Heilkraft für Männer besitzen. Diese Mythe kommt wohl noch aus der Zeit, als die Könige rote Mäntel trugen und die kleinen Prinzen in rosa gehüllt waren. Ob es stimmt, sei dahingestellt, kommt aber gut bei den Teilmehmern der Kräuterwanderung an. 😉
Hallo Iris,
das ist ja spannend, danke für die tolle Ergänzung!
Alles Liebe,
Julia
Angeblich soll die rosa Schafgarbe mehr Heilkraft für Männer besitzen. Diese Mythe kommt wohl noch aus der Zeit, als die Könige rote Mäntel trugen und die kleinen Prinzen in rosa gehüllt waren. Ob es stimmt, sei dahingestellt, kommt aber gut bei den Teilmehmern der Kräuterwanderung an. 😉
Hallo Iris,
das ist ja spannend, danke für die tolle Ergänzung!
Alles Liebe,
Julia