Basiswissen: 10 Dinge, die du beim Sammeln von Wildkräutern beachten solltest!

Heute zeige ich dir 10 Dinge die du beim Sammeln von Wildkräutern unbedingt beachten solltest, damit du nachhaltig sammelst und hochwertiges Pflanzenmaterial bekommst.

Basiswissen 10 Dinge, die du beim Sammeln von Wildkräutern beachten solltest!

Diese 10 Dinge solltest du beim Sammeln von Wildkräutern und -pflanzen beachten

Für das Sammeln von Pflanzen sollte man sich ausreichend Zeit nehmen und einige Dinge beachten. Welche zeige ich dir heute hier!

1. Bestimme die Pflanzen ganz eindeutig

Du solltest dir wirklich sicher sein, welche Pflanze du vor dir hast, bevor du sie pflückst. Steht sie unter Naturschutz? Ist sie giftig? Kläre all diese Dinge unbedingt ab, bevor du tatsächlich mit dem Sammeln von Wildkräutern los legst!

Hier bei können wir entweder Kräuterführungen helfen, die Pflanzen kennenzulernen. Oftmals wird dies von Naturvereinen oder Kräuterpädagogen angeboten, hör dich einfach einmal in deiner Nähe um! Alternativ kannst du natürlich auch selbst bestimmen welche Pflanze du vor dir hast, dabei kann ein Pflanzenführer sehr hilfreich sein!

Büchertipps zum Bestimmen von Pflanzen

Ich persönlich greife gerne zu „Essbare Wildpflanzen“ von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger zurück, da hier über 200 Arten bestimmt werden können.

Der einzige Nachteil ist, dass die giftigen Doppelgänger nicht auf der gleichen Seite verzeichnet sind, sondern es dafür einen Anhang gibt. Es wird allerdings direkt bei der jeweiligen Pflanze als Hinweis angegeben, mit welchen Pflanzen man sie eventuell verwechseln kann! 

Für den Garten oder die Blumenwiese kann ich dir „Welche Heilpflanze ist das?“ empfehlen. In dem Buch von KosmosNaturführer kannst du 170 Heilpflanzen bestimmen. Hier werden die Pflanzen nach der Blütenfarbe kategorisiert, das heißt, du kannst nur jene Pflanzen bestimmen, die bereits blühen!

Du solltest die Pflanze eindeutig bestimmen können – Pflanzenführer können hier sehr hilfreich sein

2. Achte darauf, wo du sammelst

Du solltest bei der Auswahl des Sammelgebietes darauf achten, dass es nicht konventionell landwirtschaftlich genutzt wird, da hier in der Regel gespritzt wird. Auch direkt an Straßen oder Wegrändern solltest du nichts sammeln, da hier die Belastung durch Abgase oder Hundekot zu hoch ist.

In Naturschutzgebieten sind die oben genannten Belastungen zwar nicht zu finden, aber das Sammeln ist hier streng verboten!

3. Respektiere und achte die Natur

Folgende Regeln solltest du dir immer zu Herzen nehmen, wenn du Pflanzen sammelst:

  • Ernte von einer Pflanze nie alles ab!
  • Ernte nur so viel wie du auch verarbeiten kannst!
  • Falls du Wurzeln ausgräbst, bedecke das Loch anschließend wieder mit Erde!
  • Achte darauf, dass du nicht versehentlich Äste umknickst oder die Wurzel beleidigst!
  • Sammle keine seltenen Arten oder Arten, die unter Naturschutz stehen!

4. Verwende das richtige Behältnis

Als Sammelbehältnis solltest du einen Korb oder eine Baumwolltasche verwenden, damit die Pflanzen darin atmen können. Auf keinen Fall solltest du Plastiksackerl nehmen, da die Pflanzen darin schwitzen und dadurch schneller welken und leichter verderben.

Die gesammelten Kräuter sollten frei und luftig aufbewahrt werden bis du sie weiterverarbeitest – ein Korb ist dafür ideal

5. Sammle nur unbeschädigte Pflanzen

Schau dir die Pflanze genau an, die du sammeln möchtest. Sie sollte unbeschädigt sein, keine Pilzinfektionen oder sonstige Schädlinge haben und auch nicht von Tieren angefressen sein.

Pflanzen mit braunen Stellen oder die bereits sehr welk sind, lässt du stehen – wir wollen Pflanzen voller Lebenskraft und Wirkstoffen.

6. Achte auf das Wetter, die Tageszeit und den Mond

Oberirdische Teile sammelst du am besten an Sonnentagen: Die Sonne zieht die meisten Inhaltsstoffe an die Oberfläche, damit hast du die meisten Geschmacksstoffe in der Pflanze und eine gute Wirkung. Du kannst natürlich auch an bedeckten Tagen sammeln, die Pflanzen sollten nur nicht regen- oder taunass sein!

Die Tageszeit spielt auch eine Rolle, allerdings scheiden sich hier die Geister. Die einen bevorzugen die Pflanzen, nachdem der Tau am Morgen getrocknet ist, die anderen sammeln lieber am Abend. Nur um die Mittagszeit solltest du – bis auf Johanniskraut – nicht sammeln, die die meisten Pflanzen hier schlapp werden und schneller welken!Der Vollmond kann auch manchmal ausschlaggebend sein. Denn der Vollmond lässt Pflanzensäfte und ihre Wirkstoffe steigen, hier empfiehlt es sich also die oberirdischen Teile zu sammeln. Bei Neumond sammelt man dafür gegengleich die Wurzeln.

Dem alten Glauben nach gibt es bestimmte Zeiten, in denen das Pflanzen sammeln verboten ist. Diese Zeit liegt zwischen Novembervollmond und Februarvollmond – in dieser Zeit gehören die Pflanzen dem Reich der Geister an. Auch wissenschaftlich gesehen hat das durchaus seine Berechtigung, denn in dieser Zeit ziehen sich die Pflanzen ins Erdreich zurück und verringern ihren Stoffwechsel stark.

Zu welcher Uhrzeit du sammelst, da scheiden sich die Geister – wichtig ist jedoch, dass du nur an trockenen Tagen und nicht in der prallen Mittagssonne sammelst

7. Gehe sorgsam mit deiner Ernte um

Damit wertvolle Inhaltsstoffe enthalten sind, sollten Blätter – wenn überhaupt – nur kurz abgebraust und vorsichtig trocken getupft werden! Blüten bitte nicht waschen.

Lasse deine gesammelten Schätze einige Zeit ausgebreitet auf einem Tuch ruhen, damit kleine Käfer oder Spinnen, die sich eventuell noch darauf befinden, Zeit zum flüchten haben!

8. Verarbeite die Pflanzen schnell

Du kannst sie frisch verwenden, indem du sie in ein Pesto, Chutney oder Marmelade einkochst, oder einen Sirup daraus machst. Falls du die Pflanzen später in einer Salbe, einem Balsam oder ähnlichem verwenden willst, kannst du auch einen Ölauszug machen!

Alternativ kannst du sie natürlich auch an der Luft trocknen.  Dazu hängst du sie draußen in den Halbschatten oder legst sie lose in luftigen Körben auf.

Auch im Backrohr kannst du Pflanzen trocknen, dazu einfach bei 50 – 60°C mit einem Holzkochlöffel in der Türe – so kann die Feuchtigkeit entweichen – trocknen. In der Übergangszeit kannst du das auch auf der Heizung machen!

Deine gesammelten Pflanzen solltest du zügig weiterverarbeiten oder trocknen

9. Beschrifte alles

Die Sammelgefäße der getrockneten Pflanzen solltest du mit Datum und Inhalt beschriften. So weisst du genau was sich darin befindet und wann die Kräuter ihre Wirkung verlieren.

10. Mach mal Pause und genieße

Gehe absichtslos hinaus und nimm einmal nichts aus dem Wald oder der Wiese mit, sondern genieße einfach die Schönheit der Natur und sei Dankbar für ihre Gaben!

Luftig aufgehängt und im Schatten lassen sich Pflanzen ideal trocknen

Und du?

Das waren meine 10 Tipps für das Sammeln von Wildkräutern!  Hast du sie bereits gekannt und beachtest du sie? Oder hast du spezielle Vorgehensweisen und Tipps für das Sammeln von Wildkräutern?

Hinterlass mir doch einen Kommentar – ich bin gespannt!

Alles Liebe,
Julia

Bitte beachte: Die von mir zur Verfügung gestellten Informationen werden mit aller Sorgfalt zusammen getragen. Die Rezepte sind ausschließlich auf gesunder, intakter Haut anzuwenden und die Anwendung der Rezepte erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr. Die vorgestellten Inhalte in Bezug auf Hautpflege, Hausmittel, ätherische Öle oder Heilkräuter ersetzen keinen Besuch beim Arzt! Bei  Schwangeren und Kindern sowie bei Vorerkrankungen vorab eine Anwendung oder Einnahme mit dem Arzt abklären.

In keinem Fall hafte ich oder mit mir verbundene Gesellschaften oder deren Inhaber/Angestellte für Personen-, Sach- und Vermögensschäden oder Verluste irgendwelcher Art. Eingeschlossen sind direkte, indirekte oder Folgeschäden.

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11 Kommentare

  1. Ich sammle Kräuter auch schon länger und du hast die wesentlichen Punkte sehr gut zusammengefasst. Danke! Da bekommt man schon wieder Lust aufs Kräuter sammeln! Alles Liebe, Karoline

    1. Danke für diese tollen Tipps und auch für den Laien einfach anwendbar 👍.
      Übrigens, ich liebe deine Schüttellotion und habe natürlich auch dein neues Buch schon 🤗

      Lg Christine

  2. Liebe Jules,

    das ist wirklich ein super informativer Beitrag zum Thema Wildkräuter. Das werde ich gerne morgen teilen. 🙂

    Hab einen schönen Abend.

    Liebe Grüße,
    Dorothee 🙂

  3. Toller Beitrag, gefällt mir. Da ich selbst viel Kräuter sammle und auch damit koche. Gibt es bei mir nur mind. nur eine Handvoll von dem was ich benötige. Okay von den Löwenzahnblüten waren es etwa mehr. Ca 30 Stück, daraus entstand dann aber auch Löwenzahnblütenhonig. 30 Blüten und 1 Liter Wassere und Zucker ergaben bei mir 5 Gläser von ca 1oo ml. Da es ja noch etwas einkocht.

  4. Toller Beitrag, gefällt mir. Da ich selbst viel Kräuter sammle und auch damit koche. Gibt es bei mir nur mind. nur eine Handvoll von dem was ich benötige. Okay von den Löwenzahnblüten waren es etwa mehr. Ca 30 Stück, daraus entstand dann aber auch Löwenzahnblütenhonig. 30 Blüten und 1 Liter Wassere und Zucker ergaben bei mir 5 Gläser von ca 1oo ml. Da es ja noch etwas einkocht.

  5. Toll geschrieben….
    Genau so geht man mit der natur um. Ich sammel auch viel im garten von mutter natur, baue auch selbst in bio qualität an.
    Danke dafür